Genau jetzt vor 3 Jahren hat sie noch gelebt. Ich bin ein absoluter Zahlenmensch, ich berechne immer und immer wieder wie lange sie schon nicht mehr da ist.
Sie war ein kränklicher Mensch, hatte COPD, aber dass sie sterben würde, daran habe ich wirklich nicht gedacht.
Es war ein Schock. Als das Telefon kam, war ich am Telefon mit einer Freundin und es ging um das grosse Atom-Unglück in Japan. Sie hat ihre ganze Familie dort und wir haben über die Eltern, die von der Strahlung betroffen waren, ihrer Schwester in einem anderen Teil, die eher vom Erdbeben betroffen war, geredet. Jeder hatte total unterschiedliche Probleme zu dieser Zeit.
Weil wir am Telefon waren, konnte man mich nicht erreichen und so kam mein Mann nach Hause und hat es mir sagen müssen.
Ich musste funktionieren, die Kinder auffangen, vieles erledigen. Die Wochen danach erlebte ich wie in Trance. Ueber eine Woche lang habe ich keinen Bissen essen können, bis mir mal ein Büschel Haare ausgefallen ist und ich merkte, dass ich etwas unternehmen musste. Ich merkte, dass ich mich zusammenreissen und weitermachen musste.
Ich kochte für alle, die Kinder kamen zur rechten Zeit in die Schule und zum Training, aber für viel mehr reichte es nicht.
In der ersten Zeit musste ich jeden Tag auf den Friedhof, erst nach und nach konnte ich es mir erlauben, nur alle 2 Tage zu gehen.
Es ist so viel passiert in diesen 3 Jahren. Gerne hätte ich unsere Probleme und schönen Momente mit ihr besprochen.
Sie wäre so stolz auf ihre Grosskinder, das weiss ich.
Es war auch so ein schöner sonniger Tag.
Sie wurde nur 60 Jahre, 9 Monate und 27 Tage alt.
Mami, ich vermisse Dich!
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| frühlingshafte Pflanzen auf dem Grab |
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| ...so hiess mein Mami |
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